Das Haus Zamis 004 - Cocos unheimliche Verwandlung by Ernst Vlcek & Neal Davenport & Dario Vandis

Das Haus Zamis 004 - Cocos unheimliche Verwandlung by Ernst Vlcek & Neal Davenport & Dario Vandis

Autor:Ernst Vlcek & Neal Davenport & Dario Vandis [Vlcek, Ernst & Davenport, Neal & Vandis, Dario]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Horror, Mystery, Dorian Hunter, Dämonenkiller, Coco Zamis
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2012-03-03T00:00:00+00:00


Auf dem Rhein waren die Rettungsversuche immer noch im Gange. Aber bisher war noch keines der Opfer gefunden worden, wie eigentlich gar nicht anders zu erwarten war.

Oirbsen führte mich über einen steilen Pfad zum Wasserfall.

'Bleib dicht hinter mir, Coco, sonst findest du den Weg nicht', riet er mir, und ich behielt Tuchfühlung mit ihm.

Der Zwerg kletterte über glitschigen Fels und verschwand dann in einer Wand aus zerstäubtem Wasser. Ich tauchte eine Armlänge hinter ihm in den Wassernebel ein – und auf einmal war ich von Dunkelheit umgeben.

Stille. Kein Geräusch war zu hören. Das Tosen des Wassers war plötzlich wie abgeschnitten.

'Wo sind wir, Oirbsen?', fragte ich in die Dunkelheit. 'Und wie sollen wir uns in der Schwärze zurechtfinden?'

'Hier ist es hell', behauptete Oirbsen. 'Gedulde dich, deine Augen werden sich bald auf die neuen Lichtverhältnisse eingestellt haben.'

Der Zwerg hatte recht. Nach und nach kristallisierten sich aus der Dunkelheit die Umrisse von Felsen. Ein langer Schacht lag vor uns, in dem die Tropfsteine sich waagerecht erstreckten.

'Soll ich Signatstern und Armband einsetzen?', fragte ich den Zwerg, der mir so nah war, dass ich ihn mit ausgestrecktem Arm berühren konnte, der aber gleichzeitig so klein und fern wirkte, als trennten uns hundert Meter voneinander.

'Das ist noch nicht der Zeitschacht', erklärte Oirbsen, 'sondern erst das Höllentor. Hier werden alle Naturgesetze der Oberwelt aufgehoben. Glaube nichts, was dir deine Sinne vermitteln. Es ist alles ganz anders. Dies ist kein waagerechter Tunnel, sondern ein senkrechter Schacht. Wir wandern wie Fliegen über die senkrechten Wände. Und mit jedem Schritt, den du tust, legst du Dutzende von Metern zurück. Ich bin wirklich so weit fort, aber du kannst mich mit einem einzigen Schritt erreichen. Zerbrich dir nur nicht den Kopf darüber. Auch an diese Bedingungen werden sich deine Sinne gewöhnen.'

'Kann ich hier unten meine Fähigkeiten gebrauchen?', wollte ich wissen.

'Solange du nicht in den Bannkreis einer dämonischen Macht gerätst, ja.'

Wir setzten den Weg fort. Es war kaum zu glauben, dass wir mit jedem Schritt einen wahren Riesensatz machten und uns senkrecht in die Tiefe fortbewegten. Aber ich befolgte Oirbsens Rat und machte mir darüber keine Gedanken.

Vor mir tat sich eine phantastische Welt auf. Die scheinbar waagerecht verlaufenden Tropfsteine schimmerten in allen Farben des Spektrums. Aber es war kein Leuchten, sondern die Farben boten sich in Pastelltönen dar, so als würden sie indirekt beleuchtet. Woher das Licht kam, war nicht zu eruieren.

Die Tropfsteine nahmen immer bizarrere Formen an und verliefen längst nicht mehr waagerecht. Langsam, von mir fast unbemerkt, hatten die Formationen gewechselt. Die Tropfsteingebilde wanden sich nun wie knorrige Wurzeln von Riesenbäumen, waren miteinander verschlungen und verknotet und bildeten ein unübersehbares Gewirr. Ich versuchte, die Zwischenräume zu durchforschen, aber dort lag alles wie in einem Nebel.

'Jetzt kommen wir in den Vorhof der Hölle, Coco', erklärte Oirbsen. 'Und jetzt wird es gefährlich. Mit dem nächsten Schritt geraten wir in den Wirkungsbereich der Zentrumsdämonen. Dies ist zwar Niemandsland, das heißt, über diesen Bereich herrscht kein bestimmter Höllenhund. Aber man könnte auch sagen, dass hier alle zusammen ihr Unwesen treiben. Wer den Vorhof der



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